Eine Gruppe von interessierten Frauen führte Lilo Weese, unsere begeisternde Gästeführerin, diesmal in den Untergrund, genauer gesagt, unter die Niedermünsterkirche.
Bei Ausgrabungen in den 1960er Jahren sollte das Gotteshaus eine Fußbodenheizung bekommen. Dabei entdeckten die Arbeiter Fundamente aus längst vergangener Zeit.
Archäologen sondierten auf der gewaltigen Fläche von 800 Quadratmetern 2000 Jahre Siedlungsgeschichte. Ein Lichtkonzept und Zeitraffer-Filme führen die sechs Epochen, die hier sichtbar werden, plastisch vor Augen. Römer, Herzöge und Heilige haben diesen Ort geprägt. Angefangen vom römischen Legionslager über das zivil genutzte Siedlungsareal bis hin zur späteren sakralen Nutzung.
Der Höhepunkt der Führung stellt die Besichtigung des Sarkophags des Heiligen Erhard dar, dessen Gebeine hier seit seiner Bestattung im Jahr 700 unverändert ruhen. Heute sind die Reliquien des dritten Bistumspatrons in einem Silberschrein in der Kirche aufbewahrt.
Auch die ottonischen Gräber von Heinrich I. und seiner Frau Judith können, originalgetreu restauriert, bewundert werden. Zu sehen ist auch die Grabstätte von Gisela von Burgund, der Mutter Kaiser Heinrichs II., deren Grab durch eine dreidimensionale Rekonstruktion des berühmten Giselakreuzes dargestellt wird. Das Original dieses Kreuzes befindet sich in der Schatzkammer der Residenz in München.
Lilo Weese beantwortete geduldig die Fragen der Besucherinnen und freute sich über das gezeigte Interesse.
Man war sich einig, es gibt in Regensburg noch viel zu entdecken.